Escena de "Cuento de otoño"
El cine de Rohmer debiera de ser visto en su integridad. Tiene mucho
para mostrar y enseñar – sobre cine y sobre la vida. Pido disculpas por no
haber encontrado aquí la síntesis que me proponía. Tampoco la correcta
ordenación del material informativo adecuado. Quizás pueda suplir algunas
falencias cuando mi PC haya recibido las reparaciones que necesita.- ch
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Conte d'automne est un film français réalisé par Éric Rohmer sorti
en 1998. Il fait partie du cycle des Contes des quatre saisons.
Magali est viticultrice dans la Drôme, veuve depuis cinq ans. Son fils a une petite amie, Rosine, avec qui
elle s’entend très bien. Son amie d’enfance Isabelle met une annonce dans un
journal de rencontres. Elle rencontre trois fois Gérald avant de lui avouer
qu’elle est mariée et heureuse, et qu’elle souhaiterait lui présenter son amie
Magali. Pendant ce temps, Rosine prépare le terrain pour lui faire rencontrer
son ex-prof de philosophie et amant, Étienne. Les rencontres s’effectueront lors
de la fête de mariage de la fille d’Isabelle. Il y aura peu d’atomes crochus
entre Étienne (qui préfère les jeunes) et Magali, en revanche entre elle et
Gérald le courant passe. Le temps d’effacer les non-dits entre elle et
Isabelle, tout est bien parti.
- Titre
original : Conte d'automne tráiler 1 https://www.youtube.com/watch?v=dPh0HJPN6KI
- tráiler
2 https://www.youtube.com/watch?v=vP2HYvCKJ8M
- tráiler
3 https://www.youtube.com/watch?v=V3siFqyoovM
- tráiler 4 https://www.youtube.com/watch?v=v7VNJOirDEg
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Réalisation et scénario : Éric Rohmer
La Drôme, es un departamento de Francia, en la región de Auvernia-Ródano-Alpes. La capital es Valence. Le da nombre el río homónimo.
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Roles: Marie Rivière : Isabelle
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Béatrice Romand : Magali
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Alain Libolt : Gérald
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Didier Sandre : Étienne
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Alexia Portal : Rosine
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Stéphane Darmon : Léo
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Aurélia Alcaïs : Émilia
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Matthieu Davette : Grégoire
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Yves Alcaïs : Jean-Jacques
Nada se parece más
a una película de Rohmer que otra película de Rohmer. Ésta, último de los
cuentos dedicados a las cuatro estaciones, es una muestra depurada de su
estilo: desamores en la edad madura, jovencitas con vocación de casamenteras y
una bella localización -una casa de campo en el mediodía francés- que es a la
vez paisaje moral y sentimental de la historia. Una nueva demostración de la
frescura y capacidad de seducción del maestro galo a los 78 años de edad.
Daniel Andreas:
FilmAffinity
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Magali, viticultrice de 45 ans, se sent isolée dans sa campagne
depuis que son fils et sa fille sont partis. Une de ses amies, Isabelle, lui cherche à son insu un mari à
l’aide de petites annonces. D’autre part, Rosine, la petite amie de son fils,
veut lui présenter son ancien professeur
de philosophie, Etienne, avec qui elle a eu une liaison. C’est au mariage de la
fille d’Isabelle que les deux hommes doivent lui être présentés. Etienne
déplait d’emblée à Magali, sans rien connaître des
manœuvres de son amie, elle est tout de suite attirée par l’homme de
l’annonce : Gérald.
Isabelle möchte ihre alleinstehende Freundin Magali dazu
überreden, eine Kontaktanzeige zu schalten. Da diese aber Kontaktanzeigen
absolut ablehnt, gibt Isabelle an ihrer Stelle die Anzeige auf. Sie trifft sich
mit Gérald, der auf die Anzeige
geantwortet hat. Nach dem zweiten Treffen gesteht Isabelle ihm, dass sie ihn
angelogen hat und einen Partner für Magali sucht...
Magali, eine Winzerin im Ardèche-Gebiet, diskutiert mit ihrer Freundin Isabelle, einer verheirateten
Buchhändlerin, oft über die Vor- und Nachteile des Landlebens. Magali ist Witwe
und hat einen Sohn und eine Tochter. Da sie auf dem Land lebt, gibt es kaum
Gelegenheiten für sie, einen neuen Mann kennenzulernen.
Rosine, die Freundin von Magalis Sohn
Léo, ist zwischen zwei Männern hin- und hergerissen: Étienne, ihrem ehemaligen
Philosophielehrer aus dem Gymnasium, und Léo. Sie möchte – aber vielleicht
glaubt sie selbst nicht so ganz an diese Idee –, dass Étienne Magali heiratet
und mit ihr nur noch eine platonische Beziehung führt.
Isabelle hingegen möchte Magali dazu
überreden, eine Kontaktanzeige zu schalten. Da sie Kontaktanzeigen absolut
ablehnt, gibt Isabelle an ihrer Stelle die Anzeige auf. Sie trifft sich mit
Gérald, der auf die Anzeige geantwortet hat. Bei ihrem dritten Treffen macht
Isabelle ihn darauf aufmerksam, dass sie ihn angelogen hat und einen Partner
für Magali sucht, von der sie Gérald Fotos zeigt.
Die Dinge klären sich auf der Hochzeitsparty
von Isabelles Tochter, zu der Rosine Étienne mitbringt und zu der Isabelle
Gérald eingeladen hat. Gérald kommt mit Magali ins Gespräch, Étienne dagegen
wirkt eher deplatziert, und so endet sein Abend, wie er begonnen hat – im Auto
mit Rosine. Da Léo Magalis Wagen ausgeborgt hat, schlägt Isabelle rasch vor,
dass Gérald Magali doch nach Hause fahren könne. Während der Fahrt kommt Magali
auf den Gedanken, dass Isabelle dieses Treffen eingefädelt haben könnte, und so
bittet sie Gérald, sie nur bis zum nächsten Bahnhof zu fahren. Von dort aber
nimmt sie ein Taxi zurück zu Isabelles Party und stellt ihre Freundin zur Rede.
Isabelle gesteht Magali die Sache mit der Anzeige und sagt ihr, dass sie einen
sehr guten Eindruck von Gérald habe. Inzwischen ist auch er, Gérald, zur Party
zurückgekehrt. Beide erkennen ihr Glück. Aber, vertraut Magali ihrer Freundin
an, am Abend dieses Tages fühle sie sich nicht mehr in der Stimmung, einen Mann
zu verführen. Sie lädt Gérald zur Reboule ein, dem Fest nach der Weinernte.
Hintergrund
Herbstgeschichte ist der
vierte und abschließende Teil von Rohmers Filmzyklus Erzählungen der
vier Jahreszeiten (Contes des quatre saisons), dem die
Filme Frühlingserzählung (Conte de printemps,
1990), Wintermärchen (Conte d’hiver, 1992) und Sommer (Conte
d'été, 1996) vorangegangen waren. Eine besondere Verwandtschaft sah Rohmer
insbesondere zwischen dem ersten und dem vierten Film, die beide um
Machenschaften und Intrigen kreisen. In Herbstgeschichte ist
dies einerseits die erfolgreiche Intrige, mit der Isabelle ihre Freundin Magali
und Gérald verkuppelt, andererseits die fehlgeschlagene Intrige von Rosine, die
gleiches mit Magali und ihrem Philosophielehrer Étienne versucht. Antoine de
Baecque und Noël Herpe sehen den Film als Parabel auf Rohmers Art, Filme zu
machen: Wie die Intrige von Isabelle im Unterschied zu jener von Rosalie ist
auch ein Film nur dann erfolgreich, wenn sich der Regisseur weitgehend
zurücknimmt, seine eigenen Wünsche hintenanstellt und bereit ist, die Kontrolle
über seine Figuren aufzugeben und zuzulassen, dass sich die Realität (zumindest
eine scheinbare) vor seine Absichten schiebt.
Im Unterschied zu Frühlingserzählung ist Herbstgeschichte die
deutlich leichtere Komödie, deren
vorübergehende Missverständnisse und Trennungen am Schluss in einem Happy End aufgelöst
werden. Sie erinnert an das klassische Genre der Comédie d’intrigue. Erste
Entwürfe des Szenarios reichen zurück ins Jahr 1992. Ursprünglich war Isabelles
Charakter ambivalenter gezeichnet, zwiegespalten zwischen einer fröhlichen
äußeren Erscheinung und inneren Ängsten. Rohmer wollte auch eine vergangene
Beziehung Magalis einbauen, verwarf den Gedanken jedoch wegen der Nähe zur
Ausgangssituation von Wintermärchen. Am Ende strich er alle
überflüssigen Komplikationen zusammen und behielt nur einen möglichst einfachen
und neutralen Handlungsrahmen.
Den Handlungsort fand Rohmer im Rhonetal zwischen Bourg-Saint-Andéol und Saint-Paul-Trois-Châteaux, das er aus Anlass eines lokalen
Filmfestivals erkundete. Die Hochzeitsfeier drehte er im Haus der Organisatoren
des Festivals. Details der Handlung entnahm er Befragungen der Anwohner, so
unter anderem einer lokalen Winzerin.[3] Die beiden
weiblichen Hauptrollen besetzte Rohmer mit seinen langjährigen
Wegbegleiterinnen Marie Rivière und Béatrice Romand. Dabei verkehrte er die Rollen gegenüber Das grüne Leuchten (Le Rayon vert, 1986),
indem dieses Mal Rivière die Intrige initiiert und Romand deren Ziel ist.
Gleichzeitig invertiert Romand auch ihre Rolle der heiratswilligen Sabine
aus Die schöne Hochzeit (Le beau mariage, 1982).
Rohmers besondere Form der
Schauspielerführung beschrieb eine Statistin der Hochzeitsszene: „Er sagte uns:
‚Geht alle darüber‘, vage, ohne zu erklären, was wir tun sollten. Er lief hin
und her, blickte von Zeit zu Zeit zur Sonne auf, schien zu träumen.“ Erst im
Nachhinein stellten sie fest, dass die Kamera ohne Ankündigung angelaufen war.
Rohmer hatte die Schauspieler die ganze Zeit beobachtet und sie in ihrem
natürlichen Verhalten eingefangen. Auch Alexia Portal, die Darstellerin
der Rosine, die bereits in einigen klassischen Rollen Erfahrung gesammelt
hatte, beschwerte sich über Rohmers mangelnde Kommunikation, doch er wollte in
der Schauspielerin gerade jene Verwirrung und Frustration erzeugen, die er mit
der Rolle der zwischen zwei Männern unentschiedenen jungen Frau identifizierte.
So verwendete er im fertigen Film auch einen Take, in dem sie ins Stottern
geraten war, und eine Aufnahme, in der sie den heruntergerutschten Träger ihres
BHs richtete. Rohmer kommentierte: „Das ist einer von diesen Unfällen, die
einer Szene Charme verleihen und die ich sorgsam zu bewahren versuche, wenn sie
nicht den Erzählstrang zerschneiden.“
Auch die Schlussszene des Films, in
der Isabelle, nachdem sie Magali und Gérald erfolgreich zusammengebracht hat,
melancholisch in die Ferne blickt, beruhte auf einem dieser Zufälle. Rohmer
ließ seiner Editorin Mary Stephen freie Hand
und wurde schließlich von einer Aufnahme überrascht, die ohne das Wissen der
Schauspielerin aufgenommen worden war. Später rechnete Rohmer diese Szene,
zusammen mit einer weiteren, in der Rivière bei einer banalen
Familiendiskussion nachdenklich vor sich hinblickt, zu den schönsten des ganzen
Films. Stephen kommentierte: „Die Arbeit eines Editors […] besteht manchmal
darin, die Absichten eines Regisseurs hervorzubringen, auch ohne dass er
ausdrücklich danach verlangt hat, aus Bescheidenheit oder Selbstzensur. Das ist
kein Umschreiben, weil es eher an die Restauration eines Bildes erinnert: Man
bringt die verborgenen Pinselstriche wieder zum Vorschein.“
Herbstgeschichte war in
Frankreich der kommerziell erfolgreichste Film des Zyklus. Wie schon bei Rohmers
vorherigen Zyklen Moralische Erzählungen (Six Contes Moraux,
1962–1972) und Komödien und Sprichwörter (Comédies et
proverbes, 1981–1987) wuchs auch die Zuschauerschaft der Erzählungen
der vier Jahreszeiten über die Jahre hinweg an. Mit knapp 370.000
Kinobesuchern in ganz Frankreich (davon über 130.000 in Paris) wurde der Film
allgemein als kleiner Triumph des fast 80-jährigen Regisseurs gewertet. Der
Film hatte ein – für Rohmer relativ hohes, im Vergleich zu anderen
zeitgenössischen Spielfilmproduktionen aber unterdurchschnittliches – Budget
von rund 17 Millionen Francs.
Das Lexikon des internationalen Films bezeichnet
den Film als „beschwingt erzählt“, obwohl er bei aller Gelöstheit das
„existenzielle Thema der Glückssuche“ nie auf die leichte Schulter nehme. Er
sei „sorgfältig inszeniert“; mit einer „dezenten Kamera und dem Schwerpunkt auf
den pointierten Dialogen“ biete er subtile Unterhaltung, die zum „Nach- und
Überdenken“ einlade.
Die Filmzeitschrift Schnitt schreibt, Rohmer führe
„unbeschwert und scheinbar an der Hand“ durch die Geschichte und begleite seine
Figuren zu ihren kleinen Alltäglichkeiten. Allerdings sei dem tunlichst
abgeraten von Éric Rohmer, wer sich bei französischen Filmen langweile. Wer es
jedoch „ruhig und romantisch“ möge und wen „all die guten Menschen“ nicht
störten, der werde Herbstgeschichte mögen.-
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Cuento de primavera – Éric Rohmer
A una joven
graduada en filosofía la invita a pasar un fin de semana en el campo una amiga,
que también lleva a su padre y a su joven amante. Las circunstancias hacen que
la joven y el padre de su amiga se queden solos. (FILMAFFINITY)
Die Philosophielehrerin Jeanne lernt die junge Natacha, deren
Vater und dessen jugendliche Freundin Eve kennen. Dadurch gerät sie in ein
Ränkespiel zwischen Tochter und Geliebter, das das eigentlich harmonische
Beziehungsgeflecht der Personen bedroht. Der erste Teil von Eric Rohmers
filmischem Zyklus "Vier Jahreszeiten" beschreibt in einer eleganten
Inszenierung und mit leichter Hand das oft schwierige Miteinander der Menschen.
Durch die Diskrepanz zwischen ihrem Denken und Handeln wird der Zuschauer auf
einer ironischen Distanz gehalten, die es ihm ermöglicht, der Handlung ebenso
amüsiert wie fasziniert zu folgen.
Video 1 https://www.youtube.com/watch?v=KUTqXh6IaR8
Video 2 https://www.youtube.com/watch?v=_dorZlTAORE
Video 3 https://www.youtube.com/watch?v=JF0Jj3N3aIM
Video 4 https://www.youtube.com/watch?v=8F_v1oNgl98
Video 5 https://www.youtube.com/watch?v=vwdvAt7suK8
Video 6 https://www.youtube.com/watch?v=IfOiPdFY6kM
Cuento de primavera (título
original: Conte de printemps) es una película francesa escrita y
dirigida por Éric Rohmer en 1990. Es
la primera de la serie Cuentos de las cuatro estaciones.
Una joven profesora de filosofía es invitada a pasar un fin de semana en
el campo por una amiga, quien también lleva a su padre, que a su vez va
acompañado de su joven amante, a la que su hija no soporta. Por determinadas
circunstancias, la joven y el padre de su amiga quedan solos: entre ellos se
entablará un escarceo amoroso que finalmente no fructificará
Anne Teyssèdre |
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Frühlingserzählung (Conte de printemps) ist eine französische Filmkomödie aus dem Jahr 1990 und bildet den ersten Teil des Zyklus Erzählungen der vier Jahreszeiten (Contes des quatre saisons). Regisseur und Drehbuchautor ist Éric Rohmer, einer der führenden Vertreter der Nouvelle Vague (franz. Neue Welle), dessen lapidarer Stil sich mit einer großen Liebe zu minutiöser Detailschärfe paart. Die Uraufführung des Films fand im Februar 1990 im Rahmen der Berlinale statt, wo Frühlingserzählung außer Konkurrenz im Wettbewerbsprogramm lief.
Jeanne ist eine junge Philosophielehrerin, die an einem Gymnasium im Großraum Paris ihren Vorbereitungsdienst leistet. Sie lebt bei ihrem Freund Mathieu, einem Mathematiker mit Hang zur Unordnung. Doch Jeanne, die eigentlich keine Unordnung mag, hält es darum nicht in seiner Wohnung aus, wenn er verreist und sie allein ist. Ihr eigenes Appartement wird aber momentan von ihrer Cousine Gaëlle in Beschlag genommen, der sie es überlassen hat und die sie auch nicht vor die Tür setzen will. Ohne zu wissen, wo sie die Nacht verbringen soll, geht Jeanne abends auf eine Party zur Wohnungseinweihung und kommt dort mit dem hübschen Mädchen Natacha ins Gespräch. Beide sind sich von Anfang an sympathisch und schließen schnell Freundschaft. Natacha, die am Konservatorium Klavier studiert, lädt Jeanne zu sich nach Hause ein und bietet an, ihr das Schlafzimmer ihres Vaters zu überlassen, der fast nie zu Hause übernachtet. Ihr Vater Igor ist Beamter im Kulturministerium und lebt bei seiner Freundin Ève, die kaum älter ist als seine Tochter. Jeanne nimmt die Einladung an, und beide verlassen die Party früh.Am nächsten Morgen kommt Igor zu
Hause vorbei, um ein paar Kleidungsstücke mitzunehmen, als Jeanne gerade
duscht. Beide sind überrascht und verlegen; jeder entschuldigt sich beim
anderen für sein Verhalten. Als Natacha vom Unterricht zurückkehrt, brennt sie
förmlich darauf, die erste Begegnung von Jeanne mit Igor geschildert zu
bekommen – sie kann Ève nämlich nicht ausstehen und wünscht sich nichts
sehnlicher als eine andere Freundin für ihren Vater. Von nun an versucht
Natacha mit mäßigem Geschick, Jeanne und Igor zusammenzubringen, wann immer sie
es einrichten kann. Am Nachmittag fahren Natacha und Jeanne gemeinsam
nach Fontainebleau zum Landhaus von Natachas Vater. Es ist der erste Besuch dort nach
dem Winter, und der Garten zeigt sich im weißen Blütenkleid. Natacha erzählt
von ihrem Verdacht, dass Ève und Igor am Verschwinden einer Halskette ihrer
Großmutter, die sie, Natacha, eigentlich zum Geburtstag erhalten sollte, nicht
ganz unschuldig sind. Immer wieder spricht sie dies Thema an und macht den
beiden Vorwürfe. Ein paar Tage darauf treffen erstmals alle drei Frauen,
Jeanne, Natacha und Ève, sowie Igor beim Abendessen aufeinander. Es entspannt
sich eine hitzige Diskussion, in der die einzelnen Charaktere mit ihren
wechselseitigen Vorlieben füreinander und besonders ihren Abneigungen
gegeneinander hervortreten.
Am folgenden Wochenende fahren
Natacha und Jeanne wieder zum Landhaus hinaus, doch diesmal ist auch Igor dort,
leider, wie Natacha feststellen muss, zusammen mit Ève. Bei den Vorbereitungen
zum Mittagessen kommt es zwischen Ève und Natacha zum Eklat, Jeanne versucht
vergeblich zu schlichten, und Igor bringt Ève notgedrungen zum Bahnhof. Nachdem
Natacha die verhasste Ève erfolgreich vertrieben hat, taucht plötzlich Natachas
Freund, kaum jünger als ihr Vater, auf und beide setzen sich ebenfalls ab, so
dass Jeanne und Igor allein zurückbleiben. Abends, im Hintergrund läuft eine
Aufnahme, auf der Natacha Schumann spielt, kommen sich Igor und Jeanne zaghaft
näher, sie gewährt ihm drei Wünsche: sich neben sie zu setzen, ihre Hand zu
halten, sie zu küssen; doch damit ist es ihr genug und sie beendet das Spiel.
Als Jeanne, wieder nach Paris zurückgekehrt, ihre Sachen aus Igors
Schlafzimmerschrank herausnimmt, fällt ihr durch Zufall die langgesuchte
Halskette vor die Füße, womit sich schließlich Igors und vor allem Èves
Unschuld herausstellt. Nachdem sie sich in aller Herzlichkeit von Natacha, die
voller Stolz ihre Halskette trägt, verabschiedet hat, kehrt sie in Mathieus
Wohnung zurück, wo sie die Heimkehr ihres Freundes erwartet.
Hintergrund [contexto]
Mit Frühlingserzählung eröffnete
Rohmer 1990 nach den Moralischen Erzählungen (Six Contes
Moraux, 1962–1972) und Komödien und Sprichwörter (Comédies
et proverbes, 1981–1987) seinen dritten und letzten Filmzyklus Erzählungen
der vier Jahreszeiten (Contes des quatre saisons). Die weiteren
Filme des Zyklus sind Wintermärchen (Conte d’hiver, 1992), Sommer (Conte
d'été, 1996) und Herbstgeschichte (Conte
d’automne, 1998). Die Anzahl der Filme, die die Vielfalt der Jahreszeiten einfangen
und metaphorisch auf ihre Figuren beziehen, stand von Anfang an fest, nicht jedoch
die einzelnen Szenarien, die Rohmer jeweils erst vier bis fünf Jahre vor dem
jeweiligen Drehbeginn entwarf. Dennoch fand er nachträglich gemeinsame
Strukturen und Symmetrien in den Filmen, insbesondere zwischen Frühlingserzählung und Herbstgeschichte,
die beide um Gedanken und Intrigen kreisen, sowie zwischen Wintermärchen und Sommer,
in denen sich die Situation der weiblichen und männlichen Hauptfigur gegenüber
drei Vertretern des anderen Geschlechts spiegeln.
Allen Filmen ist zu eigen, dass sie
wie der erste Zyklus (insbesondere Meine Nacht bei Maud) philosophische Fragen aufgreifen, diese
jedoch mit den gewöhnlichen, eigensinnigen Figuren des zweiten Zyklus paaren,
was zu einer Kluft zwischen Themen und Figuren führt. Zugleich unterstreicht
Rohmer damit sein in einem Vorwort zu Balzac vertretenes Ideal, dass ein Autor in der Überfülle des Lebens
verschwinden müsse. In einem Interview zu Frühlingserzählung in Le Figaro erklärte Rohmer
seine Position als Filmemacher gegenüber dem Film: „Mein Blickwinkel ist nicht
der von Gott, […] weil Gott seine Schöpfung versteht. Es ist derjenige
von Platons Gyges, der im Film
erwähnt wird. Gyges macht sich unsichtbar und kann am Spiel teilnehmen, aber
nur als unvollkommener Beobachter, der keinen Zugang zum Geheimnis der Wesen
hat. […] Das ist, was mich am Kino interessiert, das Geheimnis der
Subjektivität zu achten.“
Ursprünglich sollte Wintermärchen der
Beginn des Zyklus sein, der chronologisch durch die Jahreszeiten geführt hätte,
doch Rohmer zog kurzfristig Frühlingserzählung vor. Der Ton
ist gedämpfter, weniger von großen Gefühlen bestimmt als im Folgefilm. Der Film
erinnert eher an ein Konversationsstück. Schon das Thema des Denkens und seiner
praktischen Auswirkungen ist eines, das sich jedem cineastischen Spektakel
entzieht. Die Hauptfigur, eine Philosophielehrerin, die Rohmer wie so häufig
mit einem Neuling besetzte, einer jungen Frau, die ihm einen Brief geschrieben
hatte, dass sie gerne mit ihm zusammenarbeiten würde, ist eine Beobachterin,
sehr zurückgenommen, beinahe neutral gegenüber dem Geschehen. Wie Louise
in Vollmondnächte oder Delphine in Das grüne Leuchten hat sie ihren Platz im Leben
noch nicht gefunden, was sich schon darin zeigt, dass sie von einem zum
nächsten Apartment springt, von der Stadt zum Land. Sie wird Zeuge weiterer Unordnungen:
zerbrochener und geflickter Familien und Beziehungen zwischen Paaren, die Vater
und Tochter sein könnten. Dabei wirkt die Vaterfigur mit ihrer großen,
schlanken Gestalt und der Ungeschicklichkeit beinahe wie ein Double von Rohmer
selbst.
Neben der Beschäftigung mit
Philosophie entdeckte Rohmer Ende der 1980er Jahre auch die Musik neu, über die
er 1998 den Essay Von Mozart zu Beethoven veröffentlichte.
In Frühlingserzählung übertrat er mit der Verwendung von Filmmusik aus dem Off sogar eines
seiner cineastischen Prinzipien, dass im Film nur zu hören sein sollte, was
auch zu sehen ist. Es sind klassische Stücke von Beethoven und Schumann, die, wie ein für
Rohmer ebenfalls ungewöhnlicher Dolly-Zoom, die Veränderung
seiner Protagonistin untermalen, bis sie am Ende ihre beständigen Gedanken und
Selbstanalysen überwindet und sich einfach gehenlassen und dem Zufall
überantworten kann: dem Zufall in Form von Zahlen oder dem zufälligen Fund der
Halskette und der damit aufgedeckten Wahrheit. Die Moral der Geschichte ist
gewissermaßen eine Revision des Untertitels seines früheren Films Die Frau des
Fliegers oder Man kann nicht an nichts denken.
Rezeption
Frühlingserzählung wurde von der Kritik positiv aufgenommen. Auch Rohmer selbst hatte eine besondere Vorliebe für den Film. Dennoch erreichte der Film nur ein Publikum, das etwa halb so groß war wie das seines Vorgängers Der Freund meiner Freundin im Jahr 1987. In Paris wurden rund 112.000 Kinobesucher gezählt.
Der Lexikon des internationalen Films urteilte:
„Der erste Teil von Eric Rohmers filmischem Zyklus ‚Vier Jahreszeiten‘
beschreibt in einer eleganten Inszenierung und mit leichter Hand das oft
schwierige Miteinander der Menschen. Durch die Diskrepanz zwischen ihrem Denken
und Handeln wird der Zuschauer auf einer ironischen Distanz gehalten, die es
ihm ermöglicht, der Handlung ebenso amüsiert wie fasziniert zu folgen.“
Die Katholische Filmarbeit beschrieb:
„Wie Blumengebinde arrangiert der 70jährige Moralist des französischen Kinos
die Personenkonstellationen stets neu und lotet so die Möglichkeit bzw.
Unmöglichkeit von Beziehungen aus. Im Mittelpunkt des ebenso elegant wie
schwerelos inszenierten Frühlings-Märchens steht der geschliffene Dialog als
die zivilisierteste Ausdrucksform des menschlichen Miteinanders, da er
Rückschlüsse auf den Wesens- und Seelenzustand der Protagonisten ermöglicht.
[…] Dabei bestimmen Nachsicht und ironische Distanz die Inszenierung, die man
amüsiert verfolgt, auch wenn dabei auf Schwächen des eigenen Charakters
verwiesen wird.“
Roger Ebert kommentierte, dass in Rohmers Filmen gewöhnlich nicht viel Dramatisches passiere. Die Figuren seien üblicherweise zu abgelenkt von ihren eigenen Problemen, um sich allzu sehr um den Plot zu kümmern, in den Rohmer sie versetzt hat. So entstehe die Anziehungskraft der Filme vor allem durch den Charme der Figuren, die üblicherweise sympathisch, intelligent und bürgerlich seien, und denen der Zuschauer Erfolg bei ihrer Glückssuche wünsche, ohne aber schlaflose Nächte zu verbringen, wenn sie scheitern.