Mittwoch, 11. April 2018

lectura 66 - Schiff-Fahrt Schifffahrt Schiffahrt


Eine Seefahrt  die ist lustig https://www.youtube.com/watch?v=KrNz-f3jHlQ  Polka, oder Foxtrott https://www.youtube.com/watch?v=QVkhn-IXczU   --  Jochen  Wiegandt singt und erklärt https://www.youtube.com/watch?v=whVbCaJCXaA

Eine Seefahrt die ist lustig
Eine Seefahrt, die ist schön
Denn da kann man fremde Länder
Und noch manches andre sehn.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Unser Kapitän, der Dicke,
Kaum drei Käse ist er groß,
auf der Brücke eine Schnauze,
Wie’ne Ankerklüse groß.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In der Rechten einen Whiskey,
In der Linken einen Köm,
Und die spiegelblanke Glatze,
Das ist unser Kapitän.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In der einen Hand die Kanne,
In der andern Hand den Twist,
Und dazu die große Schnauze,
Fertig ist der Maschinist.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

[fehlende Strophen im Netz suchen]
Und man hat sich dann gewaschen
Und man denkt, nun bist du rein;
Kommt so’n Bootsmannsmaat der Wache:
„Wasch dich noch einmal du Schwein!“
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho. . .

In des Bunkers tiefsten Gründen,
Zwischen Kohlen ganz versteckt,
Pennt der allerfaulste Stoker,
Bis der Obermaat ihn weckt.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

„Komm mal rauf, mein Herzensjunge,
Komm mal rauf, du altes Schwein,
Nicht mal Kohlen kannst du trimmen
Und ein Heizer willst du sein?“
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho. . .

…In der Heimat angekommen,
Fängt ein neues Leben an,
Eine Frau wird sich genommen,
Kinder bringt der Weihnachtsmann.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho


 ·         “drei Käse hoch” = Dreikäsehoch ist eine umgangssprachliche und scherzhafte Bezeichnung für ein kleines (also nicht hochgewachsenes) Kind. Sie wird zumeist dann angewandt, wenn von Seiten des Kindes ein aufmüpfiges oder freches Verhalten beobachtet wird. Auch Rotznase = mocoso.-
·         “auf der Brücke eine Schnauze,
wie’ne Ankerklüse groß. »
= sobre el puente de comando, una bocaza grande como cada una de las aberturas a uno y otro lado de la roda del buque, por donde pasan las maromas o cadenas de amarre.
·         Köm = Kümmelschnaps, aguardiente de Kümmel.
·         Twist = estopa, esparto o estropajo.
·         Bunker = Schiffslagerraum für Kohle = bodega, depósito, carbonera.
·         Stoker = fogonero, foguista (voz inglesa).
·         Obermaat = Maat. Steuermann- bzw. Bootsmann- contramaestre.
·         trimmen = palear, manejar con la pala el carbón.-

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die Schifffahrt = der Schiffsverkehr  (DWDS) > Schifffahrt · Seefahrt · Wasserverkehr  BEISPIELE : auf der Elbe herrscht eine lebhafte Schifffahrt / wegen starken Nebels wurde die Schifffahrt vorübergehend eingestellt.


Schiff n. ‘Wasserfahrzeug’, eine gemeingerm. Bildung (*skipa-), vielleicht zu der Wurzel *skē̌i- ‘schneiden, trennen, scheiden’ (s. scheiden), so daß von einer Bedeutung ‘ausgeschnittener, ausgehöhlter Baumstamm’ auszugehen ist. Im Sinne von ‘Kirchenlanghaus’ (seit etwa 1500) von mlat. navis (eigentlich ‘Schiff’), das diese übertragene Verwendung vielleicht aus einer Vermischung von griech. naós (ναός) ‘Tempel’ und griech. ͞us (νας) ‘Schiff’ bezogen hat. 


schiffen1 Vb. ‘zu Schiff reisen, mit dem Schiff befördern’, sich einschiffen, zu Schiff fahren, befördern’, ‘ein Schiff ausrüsten, fortbewegen’, heute vornehmlich in den Präfixbildungen sich einschiffen, etw. verschiffen,umschiffen. 


schiffen2 Vb. ‘Wasser lassen, harnen’ (18. Jh.), aus der Studentensprache, zu Schiff‘ Nachtgeschirr’; = Schiff ‘Gefäß’. 


Schiffer m. ‘Schiffsführer, Schiffseigner’ (15. Jh.), entsprechend mnd. schipper  und schiphere ‘Schiffsherr’; daraus auch in der Literatursprache Schipper m. ‘Kapitän’ (19. Jh.) sowie abgeleitetes schippern Vb. ‘mit dem Schiff fahren’ (19. Jh.).


Schiffbruch m. ‘Untergang eines beschädigten oder gescheiterten Schiffes, Havarie’, Schiffahrt f. ‘Seereise, Schiffsverkehr, Verkehr zu Wasser’,


schiffreich Adj. ‘schiffbar’, ist am ehesten eine Zusammensetzung mit mhd.(ge)rech(t) ‘geordnet, in rechtem Zustand’ anzunehmen, zu recht (s. d.); daher mhd. schifreches wazzer ‘für Schiffe geeignetes Gewässer’. Oder ‘von vielen Schiffen befahren’.-


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Duden :  Zusammentreffen dreier gleicher Buchstaben    https://www.duden.de/suchen/sprachwissen/Schiffahrt

Treffen bei Wortzusammensetzungen drei gleiche Konsonanten oder Vokale aufeinander, so gilt in neuer Rechtschreibung, dass alle drei geschrieben werden. In alter Rechtschreibung galt die Regel, dass drei Konsonanten nur dann zu schreiben sind, wenn ein weiterer Konsonant folgt, also beispielsweise Balletttruppe und Schifffracht, aber „Ballettänzerin" und „Schiffahrt". In neuer Rechtschreibung spielt es also keine Rolle mehr, was folgt, alle Konsonanten – und Vokale – müssen geschrieben werden. Hintergrund dieser Neuregelung ist übrigens die Erhaltung der jeweiligen Wortstämme. Richtig sind also Schreibungen wie Fußballländerspiel, Delikatesssenf und Gewinnnummer, aber auch Teeei, Hawaiiinseln und Kaffeeernte.
Diese Regelung gilt nicht nur für die Zusammensetzung von Substantiven, sondern auch für Adjektive und Verben. Beispiele sind etwa Kombinationen wie schnelllebig, helllila, stilllegen oder wettturnen.
Es gibt allerdings eine Schreibalternative: Wenn Ihnen das Schriftbild einer Zusammensetzung wie Metalllegierung oder Hawaiiinseln unübersichtlich und schwer lesbar erscheint, dürfen Sie alternativ einen Bindestrich setzen und Metall-Legierung oder Hawaii-Inseln schreiben.

Regeln der deutschen Rechtschreibung

Entsprechend den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung  -  https://www.dwds.de/d/orthografie#r45

45 - Man kann einen Bindestrich setzen zur Hervorhebung einzelner Bestandteile, zur Gliederung unübersichtlicher Zusammensetzungen, zur Vermeidung von Missverständnissen oder beim Zusammentreffen von drei gleichen Buchstaben.
Dies betrifft
(1) Hervorhebung einzelner Bestandteile, zum Beispiel:
der dass-Satz,
 die Ich-Erzählung, das Ist-Aufkommen, die Kann-Bestimmung, die Soll-Stärke; die Hoch-Zeit, das Nach-Denken, Vor-Sätze, be-greifen
(2) unübersichtliche Zusammensetzungen, zum Beispiel:
Arbeiter-Unfallversicherungsgesetz,
 Haushalt-Mehrzweckküchenmaschine, Lotto-Annahmestelle,Mosel-Winzergenossenschaft, Software-Angebotsmesse, Ultraschall-Messgerät
(3) Vermeidung von Missverständnissen, zum Beispiel:
Drucker-Zeugnis
 und Druck-Erzeugnis, Musiker-Leben und Musik-Erleben; re-integrieren
(4) Zusammentreffen von drei gleichen Buchstaben in Zusammensetzungen, zum Beispiel:
Hawaii-Inseln,
 Kaffee-Ersatz, See-Elefant, Zoo-Orchester; Bett-Tuch, Schiff-Fahrt, Schrott-Transport
E1: Aus anderen Sprachen stammende Verbindungen aus Substantiv + Substantiv, die sich im Deutschen grammatisch wie Zusammensetzungen verhalten, werden zusammengeschrieben; ebenso ist die verdeutlichende Schreibung mit Bindestrich möglich: Sexappeal (Sex-Appeal),Sciencefiction (Science-Fiction), Shoppingcenter (Shopping-Center), Desktoppublishing (Desktop-Publishing), Midlifecrisis (Midlife-Crisis)
E2: Aus dem Englischen stammende Substantivierungen aus Verb + Adverb schreibt man mit Bindestrich; das Adverb wird dann kleingeschrieben, zum Beispiel: Make-up, Go-in
Daneben ist auch Zusammenschreibung möglich, sofern die Lesbarkeit nicht beeinträchtigt ist, zum Beispiel: Count-down (Countdown), Come-back (Comeback), Knock-out (Knockout), Stand-by (Standby)
2 Zusammensetzungen und Ableitungen, die Eigennamen als Bestandteile enthalten
§ 46 - Man setzt einen Bindestrich in Zusammensetzungen, die als zweiten Bestandteil einen Eigennamen enthalten oder die aus zwei Eigennamen bestehen.
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Übersicht zu “fahren” (siehe dieses Verb im DWDS)

fahren Vb. ‘sich mit einem Fahrzeug fortbewegen, es lenken, steuern’. Ahd. faran (8. Jh.), mhd. varn, varen, asächs. aengl. faran (engl. to fare ‘ergehen, leben’), mnd. mnl. vāren, nl. varen, anord. fara, schwed. fara, got.faran ist ursprünglich die allgemeinste Bezeichnung für jede Art der Fortbewegung (‘gehen, reiten, fahren, schwimmen, fliegen’ in sich einschließend) und wird erst allmählich auf die Fortbewegung mit Wagen, Schiffen, Fahrzeugen aller Art eingeschränkt; doch vgl. noch fahrendes (‘umherziehendes’) Volk, den Abschiedsgruß fahr wohl sowie Schlittschuh, Ballon fahren

Das gemeingerm. Verb gehört mit griech. perā́n(περν) ‘hinüberbringen, durchdringen, hindurchkommen’, póros (πόρος) ‘Durch-, Zu-, Übergang’, ‘reisen’, lat. portāre ‘tragen, bringen’,  ‘emporfliegen, sich erheben’, russ. (derb) perét (переть) ‘gehen’  ‘hinüberführen, -bringen, -kommen,  durchdringen, fliegen’; auch FähreFahrt, vergehen, durch Fahren beschädigen’, ahd. zirfaran ‘zergehen’ (Hs. 12. Jh.), mhd. zervarn ‘auseinander, in Stücke gehen’. zerfahren2 Part.adj. ‘ausgefahren, durch Fahren beschädigt’, meist übertragen ‘auseinander gefallen, nicht festen Sinnes, unkonzentriert, unbeständig, gedankenlos’ (19. Jh.). Fahrer m. ‘Lenker eines Fuhrwerks’ (18. Jh.), Nomen agentis zu fahren, in der Bedeutung ‘Lenker eines Kraftwagens, Chauffeur’ um 1900 wohl aus Kraftwagenfahrer verkürzt. Früher bezeugt als Grundwort von Komposita, vgl. mhd.lantvarære, nhd. Landfahrer ‘Reisender, Pilger, Landstreicher’, See-, Wallfahrer (17. Jh.). fahrend Part.adj.‘ohne festen Aufenthaltsort’, substantiviert ‘Reisender’ (8./9. Jh.), adjektivisch in der Wendung ‘beweglicher Besitz’; ‘wandernd, umherziehend’ (von Spielleuten u. dgl.,   ‘umherziehendes, nicht seßhaftes Volk’). fahrig Adj.‘unruhig, hastig, unkonzentriert’, spätmhd. verec, veric ‘zur Ausfahrt bereit’, nhd. ferig ‘behende, rasch’ (16. Jh.), danach erst wieder in der heutigen Bedeutung seit dem 18. Jh. durchgehend gebräuchlich. Fahrlässig Adj. ‘unachtsam, nachlässig’ ‘geschehen lassen, nachlässig sein, ungestraft lassen’ weitergebildet (nicht zu lässig Adj., s. d.); häufig in der Rechtssprache; Fahrlässigkeit f. ‘(strafbare) Unachtsamkeit’ (15. Jh.). Vorfahr m. ‘Ahne’, mhd. vorvar(e), mnd. vorvāre, eigentlich ‘Vorangehender’. Nachfahr m. ‘Nachkomme’, mhd. nāchvar. 

Fahrgast m. (2. Hälfte 19. Jh.), Verdeutschung für Passagier (s.d.) 

Fahrkarte f. auch Fahrschein: Verdeutschung für Billett , - 

Fahrplan m. ‘Verzeichnis der Fahrzeiten öffentlicher Verkehrsmittel’ (2. Hälfte 19. Jh.) sind mit der Entwicklung des Eisenbahnwesens entstanden. 

Fahrrad n. ‘einspuriges zweirädriges Tretfahrzeug’ (Ende 19. Jh.), Verdeutschung für Veloziped modern meist verkürzt       zu Rad - 

Fahrstuhl m. ‘Lift’ (17. Jh.), daneben anfangs auch Fahrsessel  m., zuerst in mittelalterlichen Bergwerken und in der Kriegsbaukunst verwendet und Aufzug (‘Vorrichtung zum Aufziehen’, s. ziehen) elektrischen Lift (s. d.). 

Fahrzeug n. ‘fahrbare Einrichtung zur Beförderung von Personen und Gütern’; zum zweiten Kompositionsglied s. Zeug. ‘Fahrzeug, Wagen’,  ‘Schiff, Boot, Wagen’ (17. Jh.), seit dem 17. Jh. in hd. Texten (zuerst z. B. in Reisebeschreibungen) als Bezeichnung für ‘Schiff’ belegt (so bis zum Anfang des 20. Jhs.), erst im 19. Jh. wird die Verwendung ‘Wagen’ häufiger, modern vielfach für Auto.

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